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Freigericht in herausfordernder finanzieller Situation: Gemeindeverwaltung stellt klaren Plan zur Sanierung vor
„Bei meinem Amtsantritt war die Annahme, dass der bereits beschlossene Haushalt für 2025 eine solide Basis für die Arbeit der Verwaltung bietet. Doch bereits kurz darauf wurde deutlich: Die formellen Voraussetzungen für eine Genehmigung durch die Kommunalaufsicht waren nicht erfüllt. Hinzu kamen Einnahmeausfälle im Jahr 2024, weil Grundstücksverkäufe, auf die sich der Finanzplan gestützt hatte, nicht realisiert werden konnten. Die Folge: Die finanzielle Handlungsfähigkeit der Gemeinde ist massiv eingeschränkt“, erklärt Bürgermeister Waldemar Gogel.
Um gegenzusteuern, wurde ein sofortiger Ausgabenstopp verhängt. Das bedeutet, dass keine neuen Projekte beauftragt werden können und alle Abteilungen zum Sparen angehalten sind. „Es wird ein schwieriges Jahr, in dem Freigericht stabilisiert werden muss, bevor wieder nach vorne geblickt werden kann“, kommuniziert der Bürgermeister offen und zeigt den konkreten Plan auf, um die Gemeinde aus der Schieflage zu befreien:
- Aufarbeitung der Fehler: Bis zum 30. Juni 2025 müssen die Jahresabschlüsse korrekt erstellt und eingereicht werden. Externe Fachleute unterstützen dabei, um schnell voranzukommen.
- Fokus auf das Wesentliche: Trotz der Krise sollen drei wichtige Projekte umgesetzt werden: der Umbau des Feuerwehrhauses in Somborn, das Hochwasserschutz-Rückhaltebecken in Neuses und der Ausbau der Kita „Zwergenland“.
- Neuer Doppelhaushalt 2025/2026: Im September soll der Haushalt für die kommenden zwei Jahre eingebracht werden, damit spätestens 2026 wieder mit einem genehmigten Etat gearbeitet werden kann.
- Bessere Finanzkontrolle: Um solche Situationen in Zukunft zu vermeiden, wird ein engmaschigeres Controlling im Rathaus eingeführt – dazu gehören unter anderem regelmäßige Monatsabschlüsse.
Aber auch über diese Punkte hinaus gibt es weitere Ideen, über die demnächst in den Gremien beraten werden soll. Unter anderem ein Förderprogramm zur Gewerbeansiedlung in Freigericht, um heimische Unternehmen zu halten und externe Unternehmen im Gemeindegebiet anzusiedeln.
„Diese Nachrichten sind keine leichte Kost. Die Gemeinde muss nun harte Entscheidungen treffen, die für alle spürbar sein werden. Aber es gibt keinen anderen Weg: Es muss aufgeräumt werden, klare Strukturen müssen geschaffen werden, um langfristig wieder in ruhige finanzielle Fahrwasser zu gelangen“, sagt Bürgermeister Waldemar Gogel und zeigt sich zuversichtlich, diese Herausforderung gemeinsam mit seinem Team zu meistern. „Offenheit und Transparenz sind mir dabei besonders wichtig. Das Ziel bleibt, Freigericht nachhaltig finanziell gut aufzustellen und in eine gute Zukunft zu führen“, so der Bürgermeister abschließend.