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Bürgerversammlung 2025 - Rede des Bürgermeisters Waldemar Gogel
Bürgerversammlung, Montag, 3. November 2025
Rede Bürgermeister Waldemar Gogel
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
herzlich willkommen, schön, dass Sie zur diesjährigen Bürgerversammlung ins Rathaus gekommen sind.
Was erwartet Sie heute? Ich möchte Ihnen einen Überblick geben, über das, was wir im zurückliegenden Jahr in der Gemeindeverwaltung angepackt und umgesetzt haben. Über das, was wir im kommenden Jahr realisieren wollen und Ihnen im Anschluss ausreichend Zeit für Fragen und Anregungsideen geben und die Fragen, die Sie im Vorfeld bei uns eingereicht haben, beantworten.
Um Ihnen einen guten Überblick über die Arbeit in unserer Verwaltung zu geben, werden wir uns die einzelnen Fachbereiche nacheinander ansehen – vom Hauptamt, über die Finanzverwaltung, das Bauamt, das Ordnungsamt und unseren Eigenbetrieb. So wird deutlich, was in jedem dieser Ämter im vergangenen Jahr geleistet wurde - und wo die Schwerpunkte für die Zukunft liegen.
Beginnen wir mit dem
Hauptamt
Hier laufen viele Fäden zusammen, es ist sozusagen das Herzstück unserer Verwaltung – von Personalangelegenheiten über Organisation bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit.
Werfen wir zunächst einen Blick auf die aktuellen Mitarbeiterzahlen: In der Freigerichter Gemeindeverwaltung arbeiten aktuell 65 Personen. In den gemeindlichen Kitas arbeiten 102 Personen. Wir haben im Rathaus zwei Auszubildende, die den Beruf des Verwaltungsfachangestellten lernen. In den Kitas bilden wir acht Erzieher aus (PivA: Praxisintegrierte vergütete Ausbildung), wir haben einen dualen Bachelor-Studenten „Soziale Arbeit“ und fünf Jahrespraktikanten im Rahmen der Ausbildung zur staatlich geprüften Sozialassistenz.
Hinter diesen Mitarbeiterzahlen stecken engagierte Menschen, die täglich Zusammenarbeiten. Damit diese Zusammenarbeit erfolgreich und angenehm gelingt, ist ein gutes Betriebsklima von zentraler Bedeutung: Die Mitarbeiter scheinen sich bei uns wohl zu fühlen, wir hatten nahezu keine Personalveränderungen im vergangenen Jahr - das war in der Vergangenheit nicht immer so. Wir werden als interessanter Arbeitgeber wahrgenommen, mit einem guten Angebot für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir trauen ihnen etwas zu, wir übertragen Verantwortung und werden mit wirklich guten Ergebnissen belohnt. Wir sind sehr gut zusammengewachsen, trotz - oder gerade wegen - der personellen Veränderungen durch mich als neuer Bürgermeister und der von mir vorgenommenen Änderungen auf Führungspositionen. Denn natürlich habe ich eine Vision davon, wie ich diese Gemeinde erfolgreich in die Zukunft führen möchte und dafür waren Veränderungen nötig, u.a. habe ich die Führung der Finanzverwaltung neu aufgestellt mit Tina Ruzsicska als Leiterin und Ute Weber als Stellvertreterin. Im Bauamt konnten wir die unbesetzte Stelle der Bauamtsleitung intern nachbesetzen und haben auch dort ein neues Führungsteam bestehend aus Magdalena Fontanier und Mario Krieg. Und im Hauptamt haben wir mit Kerstin Biehl eine neue Stellvertreterin. Alle Veränderung haben wir hausintern durchgeführt, weil mir die Weiterentwicklung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr wichtig ist.
Neben einem engagierten Team und einem guten Betriebsklima ist auch die Modernisierung unserer Verwaltung ein zentraler Schwerpunkt. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist das digitale Rathaus: Wir setzen dort, wo es das Leben für unsere Bürgerinnen und Bürger einfacher macht und unsere Arbeitsabläufe effizienter gestaltet auf Digitalität. So konnten wir im zurückliegenden Jahr weitere Anträge digital gestalten, etwa den Antrag auf Entwässerung, auf einen Kanalhausanschluss, auf Verminderung der Abwassergebühren, sowie die Mitteilung des Zählerstands für Brunnenwasser. Und unsere Freigerichter Vereine können ihre Veranstaltungen und Termine nun in einem digitalen Veranstaltungskalender eintragen. Im kommenden Jahr wollen wir unser digitales Rathaus weiter ausbauen und planen die Anschaffung einer KI/AI, die uns hilft, Bearbeitungszeiten zu verkürzen und die Mitarbeiter gezielt zu unterstützen (Beispiel nennen!). Zudem planen wir eine Hallensoftware anzuschaffen, die es ermöglicht, Buchungen der gemeindlichen Liegenschaften online vorzunehmen.
Effiziente Verwaltung und digitale Angebote sind wichtig – doch ebenso wichtig ist das, was unsere Gemeinde lebendig macht: Kultur und Vereine. Das kulturelle Leben in Freigericht ist nicht zuletzt dank unserer zahlreichen Vereine und ihrer engagierten Mitglieder überaus vielfältig. Das wurde in diesem Jahr durch die beiden großen Ortsteiljubiläen deutlich. Mit großem Besucherandrang konnten wir in diesem Jahr nicht nur das Horbacher, auch das Neuseser Ortsjubiläum feiern. Die Gemeinde hat diese großartigen Feste mit jeweils 25.000 Euro und der Hilfe des Bauhofs unterstützt. Damit war gewährleistet, dass sämtliche Veranstaltungstage frei von Eintritt waren und wirklich jeder in den Genuss dieser großartigen Feste kommen konnte. Ein Herzliches Dankeschön an dieser Stelle nochmals an die Orga-Teams für die zahlreichen Stunden, die zum Gelingen der Feste im Vorfeld, währenddessen und im Nachgang investiert wurden.
Und im kommenden Jahr geht’s gleich weiter: Mit den Feierlichkeiten zu 1175 Jahre Bernbach vom 14.08.- 16.08.2026 und 1000 Jahre Somborn vom 26.06. – 28.06.2026. Auch hier werden wir seitens der Gemeinde beide Feste wieder unterstützen.
Kürzlich fand die Vereinsvertreterversammlung statt, bei der die Vereine den Veranstaltungskalender des kommenden Jahres terminlich abstimmen. Er wird wieder prall gefüllt sein mit tollen Veranstaltungen und Festen.
Bedeutende, von der Gemeinde ausgerichtete Events, sind etwa unsere jährliche Sportlerehrung, das stets gut besuchte Kino im Park, die weit über Freigerichts Grenzen hinaus bekannten Sommerlichen Musiktage auf Hof Trages oder das vergangene Woche stattgefundene Leseland Hessen. Und ich freue mich mitteilen zu können, dass wir alle Veranstaltungen auch im kommenden Jahr wieder durchführen werden.
Herzlich einladen möchte ich Sie schon jetzt zu unserem Weihnachtsmarkt, der in diesem Jahr am 6. und 7. Dezember vor dem Rathaus stattfinden wird. Nach der Weihnachtszeit wollen wir das Jahr auch wieder gemeinsam beginnen: Mit der Wiedereinführung des Neujahrsempfangs: Anstelle des sommerlichen Jahresempfangs im Neuseser Park, wird es ab 2026 wieder einen Neujahrsempfang in der Freigericht-Halle geben. Ich lade schon jetzt alle Bürgerinnen und Bürger herzlich dazu ein, am 17. Januar um 17 Uhr, gemeinsam auf das neue Jahr anzustoßen. In Rahmen dieses Empfangs werden wir auch wieder zwei Bürgerpreise verleihen. In diesem Jahr durfte ich bereits den Kulturpreis an den Freigerichter Künstler Franz Josef Peter überreichen.
Zum kulturellen und gesellschaftlichen Leben unserer Gemeinde gehört auch die Pflege unserer Partnerschaft mit Saint-Quentin-Fallavier (Frankreich) und Gallicano nel Lazio (Italien). Es freut mich zu berichten, dass das Komitee für Europäische Verständigung mit großer Begeisterung den Europäischen Gedanken lebt. Im Januar fand eine Bürgerbegegnung in Beaune (Frankreich) statt. Das Besondere: seit langer Zeit haben daran alle drei Bürgermeister teilgenommen. Auch beim Horbacher Ortsjubiläum konnten wir Gäste aus Frankreich und Italien begrüßen.
Partnerschaft bedeutet Austausch – und das gilt ebenso für unsere Kommunikation hier vor Ort. Wie Sie sicher festgestellt haben, haben wir unsere Außenkommunikation mit meinem Amtsantritt massiv ausgebaut. Wir kommunizieren über die Arbeit der Gemeinde durch klassische Pressemitteilungen, über unsere Website aber auch über moderne Kommunikationswege wie unsere bzw. meine Social-Media-Kanäle, Instagram, Facebook oder Tiktok – nicht nur in schriftlicher Form, auch durch Fotos und Videos, wie beispielsweise unseren Vlog „Rathausgebabbel“, von dem vergangenen Freitag die neueste Folge erschienen ist. Wir bekommen reichlich positive Rückmeldung und Lob für unsere Öffentlichkeitsarbeit, auch von anderen Kommunen. Wir haben beispielsweise innerhalb weniger Monate auf unserem Instagram-Kanal über 1850 Follower .
Neben der schriftlichen und digitalen Kommunikation möchten wir den direkten Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern weiter stärken. Neu eingeführt haben wir deshalb unsere mobilen Bürgermeistersprechstunden „Mit dem Bürgermeister durch…“. Dabei komme ich zu den Bürgerinnen und Bürgern in die Ortsteile, kann mir direkt vor Ort die Anliegen, Ideen oder Probleme anhören und anschauen. Dieses Format erhält sehr guten Zuspruch, in Bernbach etwa hatten wir stellenweise 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, was uns darin bestärkt, auch in 2026 die mobile Bürgermeistersprechstunde fortzuführen. Zum Abschluss des Jahres wird die Bürgermeistersprechstunde in Somborn stattfinden. Unter dem Motto „Mit dem Bürgermeister auf… dem Weihnachtsmarkt“ gibt es dann für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer natürlich auch einen Glühwein.
Nachdem wir die vielfältigen Aufgaben des Hauptamts betrachtet haben, wenden wir uns nun einem ebenso zentralen Bereich zu, nämlich der
Finanzverwaltung.
Hier wird die Grundlage dafür geschaffen, dass die Mittel der Gemeinde effizient eingesetzt werden und Projekte für die Bürgerinnen und Bürger zuverlässig finanziert sind.
Ein zentrales Thema der Finanzverwaltung ist der Haushalt. Und hier waren wir in diesem Jahr mit einer Besonderheit konfrontiert: wir haben bis jetzt keinen genehmigten Haushalt, weil der im vergangenen Jahr eingebrachte Haushalt nicht genehmigt wurde. Sie können sich denken, dass ich mir meinen Amtsantritt etwas anders vorgestellt habe. Nach einem wirklich herausfordernden haushaltärischem Jahresbeginn – wir mussten zwei Jahresabschlüsse korrigieren, nämlich für 2019 und 2020, mussten die Jahresabschlüsse für 2023 und 2024 komplett von null neu aufstellen und dem Amt für Prüfung und Revision einreichen und zusätzlich den Doppelhaushalt 2025/2026 vorbereiten, wir haben also satt den Kopf in den Sand zu stecken, die Ärmel hochgekrempelt - bin ich mehr als froh, dass wir vergangenen Donnerstag den Doppelhaushalt für die Jahre 2025 und 2026 verabschiedet haben. (Aktuell wird die Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde abgewartet.) Ich möchte an dieser Stelle ein großes Lob und ein herzliches Dankeschön an das gesamte Team der Verwaltung insbesondere an die Finanzverwaltung aussprechen: Ihr habt einen wirklich tollen Job gemacht! Wir haben nun die Überwachung von Ein- und Auszahlungen der Gemeinde Freigericht grundlegend neu strukturiert und organisiert. In diesem Zug wurde auch eine umfassende Liquiditätsüberwachung eingeführt. Kurz gesagt, es gibt jetzt ein richtiges Controlling, was es vorher nicht gab.
Die finanzielle Lage der Gemeinde Freigericht bleibt weiterhin angespannt, aufgrund dessen werden die im Doppelhaushalt 2025/2026 geplanten Investitionen vollständig finanziert werden müssen. Zum 1. Januar lag unsere Liquidität bei nur 177.467 Euro - pro Kopf waren wir damit die finanzschwächste Kommune in Main-Kinzig-Kreis. Das bedeutet, selbst wenn wir einen genehmigten Haushalt gehabt hätten, hätten wir Projekte nicht realisieren können, weil wir seit 2021 auch keine Investitionskredite mehr geplant hatten. Der Ergebnishaushalt 2025 ist nicht ausgeglichen - aber wir können das Defizit aus unseren ordentlichen Rücklagen decken. Unser Ziel ist klar: wir wollen keine zusätzlichen Belastungen für die Bürgerinnen und Bürger und gleichzeitig gezielt investieren. Wir haben in 2025 ein Defizit in Höhe von rund 2,6 Millionen Euro. In 2026 haben wir ein Defizit von rund 3,7 Millionen Euro. Wir können dieses Defizit durch unsere ordentlichen Rücklagen aktuell noch ausgleichen, aber – und das möchte ich ausdrücklich betonen – diese schmelzen rapide zusammen. Wir konnten glücklicherweise darauf verzichten, die Grundsteuer zu erhöhen.
Doch wo geht unser Geld eigentlich hin? Da ist etwa der große Posten der Kreis- und Schulumlage, er macht rund 14 Millionen Euro aus – das ist mehr als ein Drittel unserer Gesamtausgaben! Da ist der Defizitausgleich der Kitas, er liegt bei mittlerweile fast 6,5 Millionen Euro. Dagegen machen die Zuweisungen und Zuschüsse für Leistungen wie Vereins- und Kulturförderung, Hallenbad, Grundschulbetreuung oder Volksbücherei gerade einmal 1,6 Millionen Euro aus.
Neben der Bewältigung der aktuellen Haushaltslage, arbeiten wir kontinuierlich daran, die Online-Prozesse in der Finanzverwaltung zu optimierten. Als Beispiel nennen möchte ich hier die neue Möglichkeit, ein Sepa-Lastschriftmandat an die Gemeinde Freigericht nun online zu übermitteln. Sämtliche Angaben können online getätigt werden, auch die Auswahl, ob es sich bei der Mandatserteilung beispielsweise um Grundsteuer, Gewerbesteuer, Kanalgebühren oder Hundesteuer handelt. Ein weiteres, nutzerfreundliches Novum: Ab sofort werden Bescheide, bei denen kein Lastschriftmandat erteilt wurde, mit einem QR-Code versehen. Mit diesem können die Bürgerinnen und Bürger direkt auf das Online Sepa-Lastschriftmandat zugreifen.
Die Finanzverwaltung sorgt dafür, dass Projekte solide finanziert sind. Aufbauend darauf übernimmt das
Bauamt
die konkrete Umsetzung und lässt Planungen Gestalt annehmen.
Im vergangenen Jahr konnte das Bauamt zahlreiche wichtige Projekte erfolgreich umsetzen oder auf den Weg bringen. So wurde der Ausbau der internen Digitalisierungsprozesse weiter vorangetrieben, um die Verwaltung noch effizienter und bürgerfreundlicher zu gestalten. Zudem wurde der Ausbau des Breitband-Glasfasernetzes weitergeführt. Hier kann ich berichten, dass die dafür notwendigen Tiefbauarbeiten im Ortsteil Neuses abgeschlossen sind und im Ortsteil Somborn im Frühjahr 2026 zum Abschluss kommen werden.
Ein besonderes Augenmerk lag im vergangenen Jahr auf der Entwicklung unserer Gewerbe- und Wohnbauflächen. Im Gewerbegebiet Schützenweg in Somborn konnten alle Gewerbegrundstücke verkauft und der Straßenendausbau erfolgreich abgeschlossen werden. Da der Verkauf der Grundstücke in den vergangenen zwei Jahren stagnierte, haben wir bereits im März eine Richtline zur Gewerbeansiedlung auf den Weg gebracht. Diese hat dazu geführt, dass wir die Grundstücke in kürzester Zeit veräußern konnten und zwar an Gewerbetreibende, die nicht nur Gewerbesteuer in die Gemeindekasse einzahlen, sondern auch Arbeitsplätze schaffen. Ebenso erfreulich ist, dass im Neubaugebiet Brückenweg in Altenmittlau sämtliche Bauplätze verkauft wurden.
Zum Projekt Windpark Sülzert gibt es Neuigkeiten. In meinem Bericht gehe ich nur kurz darauf ein, da wir dazu auch viele Fragen aus der Bürgerschaft zugesandt bekommen haben, die ich im Anschluss beantworten werden. Grundsätzlich sieht die Situation folgendermaßen aus: die Windmessungen sind seit dem 15. Oktober beendet. Nach erster Durchsicht der vorliegenden Daten deutet sich an, dass die ursprünglich vereinbarten Erträge aus der bestehenden Nutzungsvereinbarung in dieser Höhe nicht realisierbar sind. Auf Grundlage der derzeitigen Ergebnisse lässt sich das Projekt mit den bislang vereinbarten Pachtkonditionen nicht wirtschaftlich darstellen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass der Standort grundsätzlich ungeeignet ist. Vielmehr deuten die bisherigen Erkenntnisse darauf hin, dass eine wirtschaftliche Umsetzung nur bei nachverhandelten beziehungsweise angepassten Konditionen möglich sein wird. Auch muss darüber diskutiert werden ob das ursprünglich geplante Parklayout und die Anlagen weitergenutzt werden können oder eine Anpassung erforderlich ist. Über einen möglichen Nachtrag entscheidet in letzter Instanz die Gemeindevertretung. Erst nach deren Beschluss kann abschließend beurteilt werden, ob das Projekt umgesetzt werden kann oder nicht.
Für das kommende Jahr 2026 stehen erneut zahlreiche Bau- und Infrastrukturmaßnahmen an, die das Leben in unserer Gemeinde weiter verbessern werden. Dazu zählen der Umbau und Ausbau der Kita Zwergenland sowie der Umbau und Anbau der Feuerwehr Neuses. Auch im Bereich der Daseinsvorsorge wird investiert – etwa durch die Kanalsanierung in der Alten Hauptstraße in Somborn.
In Bernbach startet die Entwicklung des Neubaugebiets Dermbach II, einschließlich Kanalbau, Baustraße und Verkauf der Bauplätze.
Weitere Projekte sind der Bau einer neuen Grillhütte in Somborn, der Bau eines Pumptracks in Altenmittlau und die Eröffnung des Kunstrasenplatz des SV Altenmittlau. Auch der Hochwasserschutz wird intensiv bearbeitet: Das Bauamt prüft derzeit verschiedene Maßnahmen im Zuge von Starkregenereignissen, beispielsweise zwischen Neuses und Somborn oder im Bereich der Wanzekteiche in Horbach.
Darüber hinaus werden der alte Friedhof in Somborn neu angelegt, Urnenbeisetzungsanlagen und ein Urnenbaum errichtet sowie die Parkplatzerweiterung am Friedhof Horbach umgesetzt. In Neuses wird der Park erweitert, und im Neubaugebiet Alte Lederfabrik werden der Straßenendausbau sowie der Neubau eines Spielplatzes erfolgen.
Zudem wird die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik sukzessive fortgeführt.
All diese Projekte zeigen: Trotz enger finanzieller Spielräume gelingt es uns, Freigericht stetig weiterzuentwickeln – verantwortungsvoll, zukunftsorientiert und im Sinne der Bürgerinnen und Bürger.
Neben der baulichen Entwicklung Freigerichts spielen auch die Dienstleitungen unserer Gemeindeverwaltung eine zentrale Rolle. Diese sind im
Ordnungsamt
gebündelt. So sorgt etwa unser Bürgerbüro mit modernen Services dafür, dass Anträge und Ausweise schnell, unkompliziert und bürgerfreundlich bearbeitet werden. Seit Mai haben wir sogar zwei digitale Passbildterminals, um direkt bei der Antragsstellung vor Ort Fotos zu erstellt. Auf Wunsch wird der neue Ausweis oder Reisepass sogar nach Hause geschickt.
Neben den Services für alle sorgt das Ordnungsamt mit seiner Seniorenarbeit auch für Angebote speziell für unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger. Jährlich bieten wir zehn bis 15 Veranstaltungen für Senioren an, darunter Vorträge zu seniorenrelevanten Themen oder Workshops sowie Wasserbewegung im Hallenbad oder die Digitale Sprechstunde. Darüber hinaus arbeitet die Gemeinde eng mit Partnern wie dem Main-Kinzig-Kreis, dem Pflegestützpunkt oder dem Betreuungsverein Main-Kinzig zusammen, um Veranstaltungen und Beratungen optimal zu gestalten. Höhepunkt im Senioren-Veranstaltungskalender sind die jährlichen, nun wieder bevorstehenden Weihnachtsfeiern mit etwa 400 Gästen. Für 2026 ist geplant, Ausflüge für Seniorinnen und Senioren anzubieten sowie Großeltern-Enkel-Ausflüge.
Ein weiteres wichtiges Aufgabenfeld des Ordnungsamts ist die Migrationsarbeit: Derzeit leben etwa 300 Menschen in von der Gemeinde Freigericht zur Verfügung gestelltem Wohnraum (Wohncontaineranlage Bernbach, ca. 60 angemietete Wohnungen, 12 gemeindeeigene Wohnungen). Im Jahr 2025 hatten wir bis Oktober Zuweisung von zirka 50 Personen nach Freigericht. Die Wohnraumsituation im MKK ist mehr als kritisch: Geflüchtete, die in Gemeindewohnungen leben, finden keine eigenen Wohnungen im MKK.
Ein weiteres zentrales Aufgabenfeld ist die Betreuung unserer Jüngsten in Kitas und der Kindertagespflege: Aktuell gibt es 7 Kindertagespflegepersonen in Freigericht. Besonders freut es mich, dass wir in diesem Jahr wieder einen gemeinsamen Freigerichter Elternabend (Kitas und Kindertagespflege) zum Thema „Bedürfnisorientierte Erziehung“ im Mai 2025 in der Freigerichthalle ausrichten konnten. Eine Wiederholung dieses Angebotes ist seitens der Eltern gewünscht. Wir nutzen das Förderprogramm „Starke Teams, starke Kitas“ zur Verbesserung der Ausstattung etc. in den Kitas. Wir suchen weiterhin Erzieherinnen und Erzieher, wer Lust auf diesen tollen Beruf hat, bitte bewerben.
Von der frühkindlichen Betreuung wenden wir uns jetzt der Jugendarbeit in Freigericht zu. Sie konnte im vergangenen Jahr ausgebaut werden. Neben den bestehenden Angeboten, wie zum Beispiel Freizeitausflüge, Mädchenseminar und Kinderwochenende wurde ein neuer Jugendraum in der ehemaligen Feuerwehr in Altenmittlau eröffnet. Das war ein zentrales Thema meines Wahlkampfs und ich freue mich, dass wir das in einer Rekordzeit von wenigen Monaten umgesetzt haben. Insgesamt konnten die Öffnungszeiten der offenen Jugendräume auf drei Tage erweitert werden. Zudem startete nach den Herbstferien der Kindertreff, ein wöchentliches Regelprogramm für Grundschulkinder. Die Ferienspiele konnten dieses Jahr ihre Teilnehmeranzahl von ca. 80 Personen auf 113 Personen steigern. Besonderes Highlight war der Graffiti-Workshop, der auch in der Bevölkerung für reichlich Aufmerksamkeit sorgte, da wir im Zuge dessen zwei regionale Graffiti-Künstler dafür gewinnen konnten, die Außenfassade des ehemaligen Coca-Cola-Areals mit wirklich beeindruckender Graffiti-Kunst zu verschönern. Eine Stelle für den Bundesfreiwilligendienst wurde bereits Ende 2024 geschaffen und besetzt. Im kommenden Jahr sollen bauliche Maßnahmen an den Jugendräumen sollen durchgeführt und abgeschlossen werden. Wir wollen einen regelmäßigen Teen-Treff und einen kulinarischen Abend einführen. Hierfür sowie für den Kindertreff und die Betreuung der Jugendräume sollen ehrenamtliche Kräfte mobilisiert werden, um die Regelprogramme zu unterstützen.
Von unserem Engagement für Jugendliche wenden wir uns nun einem, ebenfalls im Ordnungsamt angesiedelten Bereich zu, der für die Sicherheit unserer Gemeinde entscheidend ist: dem Brand- und Katastrophenschutz. Laut Einsatzstatistik 2025 (Stand 12.10.2025) gab es 193 Einsätze (schon 10 Einsätze mehr wie 2024). Wir hatten Übernahmen/Neueintritte von 10 Einsatzkräften, 38 Einsatzkräfte haben diverse Fortbildungsveranstaltungen des MKK und des Landes Hessen besucht. Wir freuen uns, weiterhin einen regen Zuwachs bei den Kindergruppen zu verzeichnen, hiervon profitiert auch die Jugendfeuerwehr. Für das Jahr 2025 ist die Anschaffung eines MLF FF Neuses 2025, Auslieferung 2026. Zudem finden Neuwahlen der Gemeindebrandinspektion am 21.03.2026 statt.
Vom Schutz und der Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger richten wir den Blick nun auf den
Eigenbetrieb
Besonders hervorzuheben ist hier das Hallenbad. Ein öffentliches Schwimmbad spielt eine bedeutende Rolle in der Daseinsvorsorge und steigert als attraktive Freizeitmöglichkeit den Wohnwert Freigerichts deutlich.
Wir als Gemeinde sind sehr stolz darauf, unseren Bürgern und zahlreichen Gästen aus der Umgebung unser beliebtes Freizeit- und Erlebnisbad „Platsch“ mit Saunalandschaft anbieten zu können. Das ist in der heutigen Zeit längst keine Selbstverständlichkeit mehr. Nicht nur wegen teils extrem gestiegener Energiekosten, auch wegen der weiterhin angespannten Situation auf dem Fachkräftemarkt.
Dass das Platsch sich in einem baulich und technisch aktuellen Zustand ohne Sanierungsstau und mit einem konstanten und im Vergleich sehr niedrigen Defizit präsentieren kann, während im Umkreis in den letzten Jahren mehrere Bäder schließen mussten, haben wir vor allem dem umsichtigen und vorausschauenden unternehmerischen Wirtschaften des gemeindlichen Eigenbetriebes zu verdanken.
Dies bedeutet ehrlicherweise aber auch, den gestiegenen Kosten, u.a. Energie, mittels einer moderaten Erhöhung der Eintrittspreise Rechnung zu tragen, wie es jetzt nach drei Jahren erstmals wieder zum 01.10.2025 geschehen ist.
Die Besucherzahlen im Hallenbad Platsch haben sich im Verlauf des letzten Jahres nochmals äußerst positiv entwickelt, teilweise bis zum Erreichen der Kapazitätsgrenze, und liegen weiterhin auf einem hohen Niveau. Sogar über die Sommermonate konnten wir uns über regen Zulauf freuen. Die Bad- und Saunagäste geben im persönlichen Kontakt fast durchweg positive Rückmeldungen zur Aufenthalts- und Servicequalität. Wir freuen uns ebenso über die rege Nutzung des Hallenbades durch die örtlichen Grundschulen und die Kopernikusschule für den schulischen Schwimmunterricht, durch verschiedenste Vereine und Organisationen für Sport-, Schwimm- und Gesundheitskurse und durch die DLRG und die Wasserwacht Schöllkrippen für Training und Ausbildung.
Dies waren ausgewählte Schwerpunkte unserer gemeindlichen Arbeit im vergangenen Jahr. Jetzt ist es an der Zeit, dass auch Sie zu Wort kommen: Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um mit Ihnen ins Gespräch zu kommen. Stellen Sie gerne ihre Fragen, lassen Sie uns in die Diskussion gehen – ich freue mich auf den Austausch.

