Auf dem Bild ist eine mit Efeu bewachsene Ruinenmauer zu sehen

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Hüttelngesäß

Hüttelngesäß

Der Weiler Hüttelngesäß mit der gleichnamigen Burgruine liegt im äußersten südöstlichen Zipfel der Freigerichter Gemarkung, unmittelbar an der hessischen Landesgrenze, und ist nur über bayerische Straßen erreichbar. Über lange Zeit nahezu vergessen, wurden die Überreste der ehemaligen Wasserburg in umfangreichen Sanierungsarbeiten (1991 bis 1995) für die Nachwelt gesichert. Die Kernburg war rechteckig ummauert und von einem heute nur schwach sichtbaren Wassergraben umschlossen. Zu sehen sind noch die vier Meter hohen und ein Meter starken Mauerreste eines Wohnturmes, mit Eingang im Untergeschoss und kleinen Schießscharten sowie die Reste eines unterkellerten Nebengebäudes.

Die Anfänge der kleinen Siedlung liegen im Dunkeln. Im Jahr 1219 wird sie als „Hittengeseze“ urkundlich erwähnt. Die Burg stammt wohl aus fränkischer Zeit. In der Frühzeit als hölzerne Fluchtburg für die örtliche Bevölkerung angelegt und geprägt von häufig wechselnden Eigentumsverhältnissen, entwickelte sich Burg Hüttelngesäß im 15. Jahrhundert selbst zum Raubritternest und wurde für durchreisende Händler und Kaufleute zu einer Landplage. Im sogenannten Wetterauer Räuberkrieg wurde Hüttelngesäß unter König Ruprecht von der Pfalz, zusammen mit den Burgen Wasserlos, Mömbris und Rückingen, Anfang des Jahres 1405 zerstört. Versuche zum Wiederaufbau blieben erfolglos.

Im Jahr 1510 kaufte die Grafschaft von Hanau die Burgruine samt dazugehörigen Wiesen und Wäldern und vereinigte den Besitz mit dem Hofgut Trages. Beide Güter kamen 1754 als Erbschaft an die Familie von Savigny, die sie heute in siebter Generation bewirtschaftet. Seit dem Jahr 2000 wurde das Areal zu einer kleinen Wohnanlage ausgebaut. Der kostenlose öffentliche Parkplatz nahe der Burgruine ist Ausgangspunkt für Wanderungen in den sagenumwobenen Teufelsgrund, zum 365 Meter hohen Schanzenkopf mit den Resten einer imposanten – „Schwedenschanze“ genannten – Ringwallanlage und zu den Michelbacher Weinbergen.

(Quelle: Text Prof. Fleckenstein)